#ein Gedicht..mehr oder weniger
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magnuspirate · 8 days ago
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a poem for Heat "Ich male dich auf Fensterglas, Pixel für Pixel, kein Atem, kein Herz. Dein Lächeln – Standbild aus Chapter 500, meine Finger schwimmen in RGB, bis das Licht flackert, der Akku stirbt. Der Bildschirm seufzt: „Er war nie hier.“ Doch ich streame uns in Dauerschleife, ein Director’s Cut, den nur ich seh."
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syvellsworld · 22 days ago
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Gerrit about his time at school, mobbing and his best period in life. From the Q&A he did on Twitch on February 6th 2025.
German original / transcript:
Q: Wie war deine Schulzeit und welcher Abschnitt im Leben war bisher dein bester?
G: Meine Schulzeit war offen und ehrlich gesagt scheisse. Ich habe Schule einfach von Tag eins bis zum letzen Tag mit all den Umwegen die ich genommen habe mit ganz wenigen Ausnahmen überhaupt nicht genossen. Ich habe dieses Konzept einfach nie verstanden und habe es nie gemocht. Ich hatte mich nie sonderlich wohl unter Mitschülern gefühlt, ich hatte auch ganz ganz große Mobbing Probleme irgendwann in der Pubertät, also ich in der Rolle des Mobbingopfers und Lehrer, die das nicht ernst genommen haben. Ich weiß das ist auch immer noch ein Thema heutzutage, offensichtlich wird das nicht richtig in den Griff gekriegt, dass etwas gegen Mobbing unternommen wird, dass Lehrer das ernst nehmen. Vielleicht schon ein bißchen ernster als noch vor 20 Jahren als es bei mir alles der Fall war, aber es war auf jeden Fall damals ganz ganz große Scheisse und ich hatte immer ein bißchen das Problem, und das habe ich auch immer noch, dass ich mich nicht für etwas begeistere oder Leistung in etwas erbringen kann, wofür ich mich nicht wirklich 100% interessiere und ich Bock drauf habe. Und das einzige worauf ich immer Bock hatte war Musik, aber selbst da waren meine Noten grauenhaft schlecht, aber vor allem weil der Musikunterricht relativ wenig mit Musik zu tun hatte zum Teil, das war schon ein bißchen weird.
Aber davon ganz abgesehen, dieses ganze Allgemeinwissen und Algebra und Gedichte interpretieren in Deutsch und was immer, da hatte ich sowas von keinen Bock drauf und musste es aber machen. Und wenn ich etwas machen *muss*, musste und wie gesagt, das gleiche Problem habe ich immer noch: wenn ich etwas machen *muss* bin ich schon mal, nehme ich schon mal so eine Antihaltung ein, unter dem Motto: "Unter diesen Umständen komnen wir nicht ins Geschäft." Das heißt das schlägt sich in der Schulzeit, in der man nun mal Dinge machen muss, gehört nun mal leider dazu, schlägt sich natürlich negativ nieder und dementsprechend habe ich meine Schulzeit nie sonderlich genossen und ich denke mal dass viele meiner Lehrer mich auch nicht sonderlich genossen haben oder nicht verstanden haben, warum bei mir nichts zu holen ist, obwohl ich doch vielleicht nicht der unintelligenteste Mensch bin aber einfach, keine Ahnung, kein sehr leistungsorientierter Mensch bin, das steht nun mal zum krassen Kontrast was Schule darstellt. Das ist natürlich ein Leistungskonzept und unsere Gesellschaft hat ein Leistungskonzept und gerade in der Schulzeit, wie gesagt, war das etwas, vorauf ich überhaupt nicht konnte und was sich in Noten niedergeschlagen hat, sich in meiner Lust zu Schule zu gehen niedergeschlagen hat, die Zeit meines Lebens gering bis gar nicht vorhanden war und bin ich froh das hinter mir zu haben und zum Beispiel mein Studium, mein Tontechnik Studium, was ich vorhin erwähnt hatte an der SAE, dass ich das auch hinter mich gebracht habe, weil auch das ist ja in gewisser Weise eine Schulsituation. Das war natürlich etwas angenehmer als eine allgemeinbildende Schule, aber es war trotzdem eine Lernsituation. Ich habe danach gesagt, ich möchte nie wieder auf irgendeiner Schulbank sitzen, nie wieder in einer Lehrsituation sein, ich habe da keinen Bock mehr drauf. Ich hatte noch nie Bock drauf und ich möchte es auch nie mehr machen. Das heißt also dieses "Ach, vielleicht in meinen Dreissigern noch mal studieren" wenn ich Zeit und Bock habe, warum nicht... bleib mir weg, nee, also...
Also ja, meine Schulzeit: ungeil. Und ich möchte es auch nicht Schullaufbahn nennen, ich möchte es eher Schulhürdenlauf nennen, weil auch gewisse Ehrenrunden, die ich gedreht habe und vom Gymnasium auf die Realschule runtergestuft, weil ich irgendwann einfach gar nichts mehr geschissen gekriegt habe und dann irgendwann, mit einem ganz schön schlechten, fast nicht bestanden Mittlere Reife oder erweiterten Realschulabschluss dann wieder zurück auf die Oberstufe ans Gymnasium und geguckt, naja, vielleicht schaffe ich es ja doch mit dem Abi, habe dann nach der elften dann abgebrochen. Nach der elften war ich eigentlich in der dreizehnten, weil ich zum Zeitpunkt schon zwei Schuljahre wiederholt hatte, ich habe quasi dreizehn Jahre Schule gemacht, obwohl ich nach der elften abgebrochen habe, kein Abi und auch meine mittlere Reife ist unfassbar schlecht, weil ich weder Bock hatte noch mich in Prüfungssituationen wohlgefühlt habe. Prüfungsangst kam dann hinzu und hat mir alles versaut und ja: ist nicht meins, war nie meins und ich bin froh, dass ich das hinter mir habe.
Dementsprechend, daran schließt sich direkt der zweite Teil der Frage an "Welcher Abschnitt im Leben war bisher dein bester". Defintiv alles, was nach der Schule kam. Oder, um es genauer zu sagen, alles was nach dem Studium kam, also alles seitdem, also, ich will jetzt nicht auf die Tränendrüse drücken und nicht alles irgendwie, also ich will nicht sagen, dass ich alles auf diese eine Karte setze, aber alles, seitdem mich Chris damals gefragt hat, ob ich nicht zufälligerweise in seine Band eintreten möchte. Alles, was danach kam und bis heute anhält ist für mich der beste Abschnitt in meinem Leben und das darf auch gerne noch so weitergehen. Alles davor: notwendiges Übel, sagen wir mal so. Und bevor das hier zu traurig und zu düster wird, schaue ich mal, was wir noch für Fragen haben.
English translation:
Q: What was your time at school like and what was your best period in life so far?
G: My time at school was, to be honest, crap. From day one to day one, with all the detours I took, I simply didn't enjoy school at all, with very few exceptions. I just never understood the concept and never liked it. I never felt particularly comfortable with my classmates, I also had major bullying problems at some point during puberty, when I was the victim of bullying and teachers didn't take it seriously. I know that's still an issue today, it's obvious that it's not really being tackled, that something is being done about bullying, that teachers aren't taking it seriously. Maybe a bit more serious than 20 years ago when all of that was the case for me, but it was definitely really, really bad back then and I always had a bit of a problem, and I still have it, that I can't get excited about something or perform well in something that I'm not 100% interested in and don't feel like doing. And the only thing I was always interested in was music, but even then my grades were awful, but mainly because the music lessons had relatively little to do with music, that was a bit weird.
But apart from that, all this general knowledge and algebra and interpreting poems in German and whatever, I just didn't feel like doing it and yet I had to do it. And when I *have to* do something, had to do it, and as I said, I still have the same problem: when I *have to* do something, I take an anti-attitude, under the motto: "We can't do business under these circumstances." That means that it has a negative impact on school time, where you have to do things, unfortunately that's part of it, and of course it has a negative impact and as a result I never particularly enjoyed my time at school and I think that many of my teachers didn't particularly enjoy me either or didn't understand why there was nothing to be gained from me, even though I'm perhaps not the least intelligent person but I'm just, I don't know, not a very achievement-oriented person, which is in stark contrast to what school is all about. That is of course a performance concept and our society has a performance concept and especially during my school days, as I said, that was something I was absolutely not good at and that was reflected in my grades, reflected in my desire to go to school, that time in my life was little to non-existent and I am glad to have that behind me and, for example, my studies, my sound engineering studies, which I mentioned earlier at the SAE, that I have also got that behind me because that is also a school situation in a certain way. It was of course a bit more pleasant than a general education school, but it was still a learning situation. Afterwards I said that I never want to sit on a school bench again, never want to be in a teaching situation again, I don't feel like it anymore. I have never felt like it and I never want to do it again. So that means this "Oh, maybe I'll study again in my thirties" if I have the time and the desire, why not... stay away from me, no, well...
So yes, my school days: not great. And I don't want to call it a school career, I would rather call it a school hurdle race, because I also did certain laps of honour and was downgraded from grammar school to secondary school because at some point I just couldn't get anything done anymore and then at some point, with a really bad, almost failed intermediate school leaving certificate or extended secondary school leaving certificate, I went back to the upper school at grammar school and thought, well, maybe I'll manage to get my A-levels after all, and then I dropped out after the eleventh grade. After the eleventh grade I was actually in the thirteenth because I had already repeated two school years at that point, I basically did thirteen years of school, even though I dropped out after the eleventh grade, no A-levels and my intermediate school leaving certificate is also incredibly bad because I didn't feel like it and didn't feel comfortable in exam situations. Test anxiety then came along and ruined everything for me and yes: it's not my thing, it was never my thing and I'm glad that I've got that behind me.
Accordingly, the second part of the question follows directly on from this: "What period of your life has been your best so far?" Definitely everything that came after school. Or, to be more precise, everything that came after university, so everything since then, well, I don't want to pull the wool over your eyes and not everything, I don't want to say that I'm putting everything on this one card, but everything since Chris asked me if I wanted to join his band. Everything that came after that and continues to this day is the best part of my life for me and I hope it continues like that. Everything before that: a necessary evil, let's put it that way. And before this gets too sad and too dark, I'll see what other questions we have.
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techniktagebuch · 6 months ago
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2. und 3. September 2024
Ich bin wieder mal kein Early Adopter, aber schließlich begreife ich doch noch, wozu ChatGPT gut ist
Wie viele Menschen habe ich in den letzten anderthalb Jahren mit ChatGPT herumgespielt, aber nur sehr gelegentlich. Das heißt: In dieser Zeit habe ich ungefähr 27 Fragen gestellt ("ungefähr", weil ich manchmal in einem Chat mehrere unterschiedliche Dinge gefragt habe und mir das jetzt zu mühsam ist, die alle wieder zu trennen).
Vier oder fünf Mal habe ich versucht, mir beim Nachdenken über zu schreibende Texte helfen zu lassen, aber erfolglos. Die Vorschläge von ChatGPT, was in diesen Texten drinstehen sollte, waren nur das, was mir selbst auch in den ersten drei Nachdenksekunden einfällt, und oft noch langweiliger.
Zwei oder drei Mal: Ausdenken von Kleinigkeiten, zum Beispiel einem Namen für einen Protagonisten, so wie bei der "GeoGuessr-Novelle". Das funktioniert okay, die Ergebnisse sind meistens nicht direkt verwendbar, aber sie helfen mir beim Nachdenken. Einmal habe ich versucht, Buchtitel generieren zu lassen. Die Ergebnisse waren extrem langweilig und unbrauchbar, klangen aber leider wirklich wie 90% aller realen Sachbuchtitel.
Vier oder fünf Übersetzungsexperimente (Ergebnisse meistens ganz gut, ich wollte eine dritte Meinung zum Vergleichen mit Google Translate und DeepL sehen, und ChatGPT kann da mithalten)
Einmal habe ich nach dem Krieg in der Ukraine gefragt ("what can you tell me about war in Ukraine"), aber das Ergebnis hat mich nicht überzeugt.
1x Textanalyse: "Was ist veraltete Sprache im folgenden Text?" (ging sehr gut)
1x Suche nach etwas mit einer Suchmaschine schwer Findbarem. - Weitere Buchtitel mit derselben Struktur wie "Eleanor Oliphant is Completely Fine". (Ergebnis: ChatGPT kapiert überhaupt nicht, was ich meine und listet nur völlig unpassende Buchtitel auf. Ich muss die Beispiele dann doch auf dem traditionellen Weg mit einer Suchmaschine finden, was nur klappt, weil jemand anders sie schon zusammengesucht hat.) - Englische Wörter, die andere Wörter enthalten, so wie fun in funeral enthalten ist. (Ergebnis: ChatGPT listet stumpf zusammengesetzte Wörter auf und nennt ihre zwei Bestandteile: Cheesecake contains cheese and cake)
1x "Bitte setze diesen Text fort" (ich weiß nicht mehr, warum ich das wollte und kann deshalb jetzt nachträglich auch nicht mehr sagen, ob das Ergebnis zufriedenstellend war)
1x Dichten ("ein Gedicht im Stil von Tolkiens "Lament for the Rohirrim", aber über Technik), Ergebnis sehr mittelmäßig, aber es half mir beim Denken. Das Ergebnis (also das von mir) ist im Vorwort "Den Rauch der toten Links sammeln gehen: Zehn Jahre Techniktagebuch" in der Buchausgabe des Techniktagebuchs von 2024 zu sehen (S. 328-329 im PDF).
1x Stichwortgeschichte (vermutlich auf Wunsch eines Kindes, ich erinnere mich aber nicht an den Anlass): "Bitte schreib eine kurze Geschichte über Schulzeugnisse, einen Hamster und einen Vulkanausbruch." (Ergebnis ziemlich lahm, aber korrekt geschichtenförmig)
Hilfe beim Schreiben auf Englisch: - How can I say "the particular set of problems it poses" in more elegant English? (sehr gute, nützliche Antwort) - einmal habe ich ChatGPT gebeten, einen englischen Text "more idiomatic" zu machen, dadurch wurde er aber vor allem unpersönlicher und öder. "Please correct only the parts that are definitely ungrammatical or bad English. Leave everything else unchanged." erwies sich dann als der richtige Prompt.
4x Fun, fun, fun: - (Im Zuge einer Unterhaltung im Redaktionschat) "Bitte formuliere eine Nachricht, in der eine faule Redaktion ermahnt wird, weniger faul zu sein und mehr Artikel zu schreiben." / "Bitte formuliere die letzte Nachricht noch einmal grob unfreundlich und unmissverständlich." / "Bitte formuliere die letzte Nachricht noch einmal in Form einer päpstlichen Enzyklika in lateinischer Sprache." / "Bitte noch einmal, aber diesmal in einem päpstlichen Stil, also liebevoll, weise und christlich." / "Bitte erkläre im gütigen, weisen und christlichen Stil einer päpstlichen Enzyklika, warum es nicht falsch ist, ChatGPT mit dem Formulieren von Nachrichten an Menschen zu beauftragen." / "Bitte erkläre aus dem Geist des Satanismus, warum es nicht falsch ist, ChatGPT mit dem Formulieren von Nachrichten an Menschen zu beauftragen." (Ergebnis: Beim Satanismus weigert sich ChatGPT, die Eleganz des Lateins kann ich nicht beurteilen, alles andere war sehr schön.) - "Bitte beschreib im Stil von Adalbert Stifter, wie ein Mann von einem Dinosaurier gefressen wird." (Ergebnis unbefriedigend) - "Was bedeutet es, wenn ich beim Bleigießen das Blei in Gestalt von Sauerkraut gieße?" (Ergebnisse sehr sehr langweilig, auch nach mehrfachen Bitten, nicht so langweilig zu sein – ich vermute, das liegt daran, dass menschliche Bleigieß-Deutungen auch extrem öde sind) - "Please pretend that it's possible to cross an Alaskan Malamute with a hedgehog and explain to a future owner what to expect from this breed." (Erst mal lustig, dann aber enttäuschend repetitiv. Die Anleitungen zur Haltung von Malahogs sind praktisch identisch mit denen zur Haltung von Malamoles, Malamidges und Malacrocs)
Insgesamt war nichts davon so, dass ich dachte "das muss ich ab jetzt täglich machen". Aber jetzt bin ich im Urlaub zusammen mit dem Neffen, der 21 ist und Games Engineering studiert. Er nutzt die kostenpflichtige Version von ChatGPT, weil er es so oft braucht, $20 im Monat, das ist viel für ein studentisches Budget. Er macht damit ganz andere, viel weniger text-orientierte Dinge als ich. Weil ich ihn gerade davon erzählen hören habe, denke ich am nächsten Tag angesichts einer eher umständlich mit Suchmaschinen zu beantwortenden technikgeschichtlichen Frage ("Warum hatten Computer in den ersten 30 Jahren keinen Monitor, obwohl der Fernseher doch schon erfunden war?") zum ersten Mal, dass ich ja auch ChatGPT fragen könnte. Und ich bekomme zum ersten Mal eine wunderschöne, ordentlich gegliederte, überzeugende Antwort.
Wenn ich die gleiche Auskunft von einem Menschen bekommen hätte, würde ich zwar denken, dass dieser Mensch ein bisschen unaufmerksam beim Schreiben ist, Textteile wiederholt und nicht immer die logischsten Satzanschlüsse verwendet. Aber auch das wäre mir nur aufgefallen, wenn ich wirklich drauf geachtet hätte, also zum Beispiel, wenn ich den Text lektorieren müsste.
Am Tag darauf stehe ich vor dem Problem, dass ein Telegram-Bot, den ich für mich und meine Mutter geschrieben habe, nicht mehr funktioniert (er beantwortet Fragen nach der Bedeutung von Wörtern, die im Scrabble zulässig sind, beziehungsweise tut er das jetzt eben nicht mehr). Ursache ist, wie ich allmählich herausfinde, ein Betriebssystem-Update beim Hoster, durch das mir jetzt Python-Module fehlen, und die neuen Module machen alles anders, außerdem haben sich Dinge in der Telegram-Bot-Technik geändert. Zusätzlich laufen (ebenfalls wegen des Betriebssystem-Updates beim Hoster) die Techniktagebuch-Backups und verschiedene Mastodon-Bots nicht mehr. Es ist ein hässliches Gestrüpp aus zu ändernden Dingen.
Wegen der schönen Erfahrung von gestern frage ich wieder ChatGPT, und zwar sehr oft. Ich lasse mir jede Fehlermeldung erklären. Bei jeder Fehlermeldung kommt eine verständliche Erklärung und dann eine ordentlich gegliederte Liste von Möglichkeiten, woran das liegen könnte.
Anders als knapp 100% aller Anleitungen für Programmier- und Unixdinge im Internet erklärt mir ChatGPT ganz genau und Schritt für Schritt, was ich tun muss. Wie ich herausfinde, welche Version von irgendwas bei mir läuft, wie ich Dinge in den Path eintrage (eine Aufforderung, an der ich seit dreißig Jahren jedes Mal verzweifle), diese ganzen Unix-Dinge, die die Autor*innen von Dokumentationen voraussetzen, weil sie glauben, dass man sich doch gar nicht in ihre Dokumentationen verirren würde, wenn man so eine einfache Nacktschnecke wäre, die DAS nicht weiß. Zum ersten Mal in meinem Leben kann ich alle die doofen Fragen stellen, die ich bisher noch nie jemandem stellen konnte. Meistens war niemand zum Fragen da, und wenn jemand da wäre, würde ich mich nicht trauen, so oft und so ahnungslos zu fragen.
Nur einmal versagt ChatGPT, und zwar als ich um den Code für ein Minimalbeispiel eines Telegrambots bitte. Der generierte Code funktioniert überhaupt nicht (der Neffe meint hinterher, dass man in solchen Fällen unbedingt eine Versionsnummer mit angeben muss, also in meinem Fall "python-telegram-bot 21.5"). Es dauert auch mit ChatGPT etwa zwei Stunden, bis ich alle meine ineinander verwickelten Probleme gelöst habe, aber es ist eine sehr angenehme Zusammenarbeit.
Während ich diesen Beitrag aufschreibe, arbeitet die Nichte (20, Geoökologie) an einem Text über die Paläogeographie und Geologie der Iberischen Halbinsel und beschwert sich, dass auf ChatGPT bei Auskünften über das Tethys-Meer überhaupt kein Verlass sei, es behaupte mal dies und mal das, je nachdem, wie man die Frage formuliere.
Es ist also nicht plötzlich alles super. Nur ich habe jetzt endlich einen Lebensbereich gefunden, in dem ChatGPT ein Problem löst, das ich schon lange habe. Obwohl ich berufsbedingt wirklich viel über das Thema "Große Sprachmodelle – unnützer Mist, fatale Entwicklung, schäbiges Verbrechen oder vielleicht doch zu irgendwas gut" gelesen habe in den letzten Jahren, habe ich im Kopf keine Verbindung hergestellt zwischen meinen Technikfragen und ChatGPT. Vielleicht waren meine Testfragen alle zu sehr am Textschreiben orientiert und zu wenig am Schreiben von Code. Vielleicht habe ich auch in den anderthalb Jahren, die es ChatGPT jetzt gibt, einfach zu wenig mit Code gemacht. Nämlich gar nichts, irgendwie war ich bei Programmierdingen sehr unenthusiastisch seit Anfang 2020. Ich vermute, das hat mit meinem Abschied vom Zufallsshirt (wegen Nazi-Shirts bei Spreadshirt) und von Twitter (wegen Elon Musk) zu tun, ich bekomme seitdem schlechte Laune, wenn ich an meine schönen Projekte von früher zurückdenke. Aber vielleicht ändert sich das ja bald wieder, und dann werden ChatGPT und ich gemeinsam alles besser können als vorher.
(Kathrin Passig)
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ambrosethepoet · 4 months ago
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Sabin Tambrea (Ludwig II Darsteller)
Die liebsten Gedichte des Königs (3/12)
Die dritte Ballade spricht ganz die Sprache des Mittelalters. Die Verfasserin war Annette von Droste zu Hülshoff. Ihr zentrales Motiv ist das der Buße und der Suche nach Erlösung. Es sind einmal mehr düstere Verse, die in Wahnsinn und Visionen kulminieren. Auch hier spiegelt sich Ludwigs Lebenswelt, die einerseits von Rittern und Edelfrauen bevölkert war; sich aber andererseits immer im Kampf mit der "Sünde" befand . . .
Der Graf von Thal
1838.
I.
Das war der Graf von Thal, So ritt an der Felsenwand; Das war sein ehlich Gemahl, Die hinter dem Steine stand.
Sie schaut' im Sonnenstrahl Hinunter den linden Hang, »Wo bleibe der Graf von Thal? Ich hört' ihn doch reiten entlang!
Ob das ein Hufschlag ist? Vielleicht ein Hufschlag fern? Ich weiß doch wohl ohne List, Ich hab' gehört meinen Herrn!«
Sie bog zurück den Zweig. »Bin blind ich oder auch taub?« Sie blinzelt' in das Gesträuch, Und horcht' auf das rauschende Laub.
Öd' war's, im Hohlweg leer, Einsam im rispelnden Wald; Doch überm Weiher, am Wehr, Da fand sie den Grafen bald.
In seinen Schatten sie trat. Er und seine Gesellen, Die flüstern und halten Rat, Viel lauter rieseln die Wellen.
Sie starrten über das Land, Genau sie spähten, genau, Sahn jedes Zweiglein am Strand, Doch nicht am Wehre die Frau.
Zur Erde blickte der Graf, So sprach der Graf von Thal: »Seit dreizehn Jahren den Schlaf Rachlose Schmach mir stahl.«
»War das ein Seufzer lind? Gesellen, wer hat's gehört?« Sprach Kurt: »Es ist nur der Wind, Der über das Schilfblatt fährt.« -
»So schwör' ich beim höchsten Gut, Und wär's mein ehlich Weib, Und wär's meines Bruders Blut, Viel minder mein eigner Leib:
Nichts soll mir wenden den Sinn, Daß ich die Rache ihm spar'; Der Freche soll werden inn', Zins tragen auch dreizehn Jahr'.
Bei Gott! das war ein Gestöhn!« Sie schossen die Blicke in Hast. Sprach Kurt: »Es ist der Föhn, Der macht seufzen den Tannenast.« -
»Und ist sein Aug' auch blind, Und ist sein Haar auch grau, Und mein Weib seiner Schwester Kind -« Hier tat einen Schrei die Frau.
Wie Wetterfahnen schnell Die Dreie wendeten sich. »Zurück, zurück, mein Gesell'! Dieses Weibes Richter bin ich.
Hast du gelauscht, Allgund? Du schweigst, du blickst zur Erd'? Das bringt dir bittre Stund'! Allgund, was hast du gehört?« -
»Ich lausch' deines Rosses Klang, Ich späh' deiner Augen Schein, So kam ich hinab den Hang. Nun tue was Not mag sein.« -
»O Frau!« sprach Jakob Port, »Da habt Ihr schlimmes Spiel! Grad' sprach der Herr ein Wort, Das sich vermaß gar viel.«
Sprach Kurt: »Ich sag' es rund, Viel lieber den Wolf im Stall, Als eines Weibes Mund Zum Hüter in solchem Fall.«
Da sah der Graf sie an, Zu Einem und zu Zwein; Drauf sprach zur Fraue der Mann: »Wohl weiß ich, du bist mein.
Als du gefangen lagst Um mich ein ganzes Jahr, Und keine Silbe sprachst: Da ward deine Treu' mir klar.
So schwöre mir denn sogleich: Sei's wenig oder auch viel, Was du vernahmst am Teich, Dir sei's wie Rauch und Spiel.
Als seie nichts geschehn, So muß ich völlig meinen; Darf dich nicht weinen sehn, Darfst mir nicht bleich erscheinen.
Denk' nach, denk' nach, Allgund! Was zu verheißen Not. Die Wahrheit spricht dein Mund, Ich weiß, und brächt' es Tod.«
Und konnte sie sich besinnen, Verheißen hätte sie's nie; So war sie halb von Sinnen, Sie schwur, und wußte nicht wie.
II.
Und als das Morgengrau In die Kemnate sich stahl: Da hatte die werte Frau Geseufzt schon manches Mal;
Manch Mal gerungen die Hand, Ganz heimlich wie ein Dieb; Rot war ihrer Augen Rand, Todblaß ihr Antlitz lieb.
Drei Tage kredenzt' sie den Wein, Und saß beim Mahle drei Tag', Drei Nächte in steter Pein In der Waldkapelle sie lag.
Wenn er die Wacht besorgt, Der Torwart sieht sie gehn, Im Walde steht und horcht Der Wilddieb dem Gestöhn'.
Am vierten Abend sie saß An ihres Herren Seit', Sie dreht' die Spindel, er las, Dann sahn sie auf, alle beid'.
»Allgund, bleich ist dein Mund!« »Herr, 's macht der Lampe Schein.« »Deine Augen sind rot, Allgund!« »'s drang Rauch vom Herde hinein.
Auch macht mir's schlimmen Mut, Daß heut vor fünfzehn Jahren Ich sah meines Vaters Blut; Gott mag die Seele wahren!
Lang ruht die Mutter im Dom, Sind Wen'ge mir verwandt, Ein' Muhm' noch und ein Ohm: Sonst ist mir keins bekannt.«
Starr sah der Graf sie an: »Es steht dem Weibe fest, Daß um den ehlichen Mann Sie Ohm und Vater läßt.«
»Ja, Herr! so muß es sein. Ich gäb' um Euch die zweie, Und mich noch obendrein, Wenn's sein müßt', ohne Reue.
Doch daß nun dieser Tag Nicht gleich den andern sei, Lest, wenn ich bitten mag, Ein Sprüchlein oder zwei.«
Und als die Fraue klar Darauf das heil'ge Buch Bot ihrem Gatten dar, Es auf von selber schlug.
Mit einem Blicke er maß Der nächsten Sprüche einen; »Mein ist die Rach'«, er las; Das will ihm seltsam scheinen.
Doch wie so fest der Mann Auf Frau und Bibel blickt, Die saß so still und spann, Dort war kein Blatt geknickt.
Um ihren schönen Leib Den Arm er düster schlang: »So nimm die Laute, Weib, Sing' mir einen lust'gen Sang!« -
»O Herr! mag's Euch behagen, Ich sing' ein Liedlein wert, Das erst vor wenig Tagen Mich ein Minstrel gelehrt.
Der kam so matt und bleich, Wollt' nur ein wenig ruhn, Und sprach, im oberen Reich Sing' man nichts Anderes nun.«
Drauf, wie ein Schrei verhallt, Es durch die Kammer klingt, Als ihre Finger kalt Sie an die Saiten bringt.
»Johann! Johann! was dachtest du An jenem Tag, Als du erschlugst deine eigne Ruh' Mit einem Schlag? Verderbtest auch mit dir zugleich Deine drei Gesellen; O, sieh nun ihre Glieder bleich Am Monde schwellen!
Weh dir, was dachtest du Johann Zu jener Stund'? Nun läuft von dir verlornem Mann Durchs Reich die Kund'! Ob dich verbergen mag der Wald, Dich wird's ereilen; Horch nur, die Vögel singen's bald, Die Wölf' es heulen!
O weh! das hast du nicht gedacht, Johann! Johann! Als du die Rache wahr gemacht Am alten Mann. Und wehe! nimmer wird der Fluch Mit dir begraben, Dir, der den Ohm und Herrn erschlug, Johann von Schwaben!«
Aufrecht die Fraue bleich Vor ihrem Gatten stand, Der nimmt die Laute gleich, Er schlägt sie an die Wand.
Und als der Schall verklang, Da hört man noch zuletzt, Wie er die Hall' entlang Den zorn'gen Fußtritt setzt.
III.
Von heut' am siebenten Tag' Das war eine schwere Stund', Als am Balkone lag Auf ihren Knien Allgund.
Laut waren des Herzens Schläge: »O Herr! erbarme dich mein, Und bracht' ich Böses zuwege, Mein sei die Buß' allein.«
Dann beugt sie tief hinab, Sie horcht und horcht und lauscht: Vom Wehre tost es herab, Vom Forste drunten es rauscht.
War das ein Fußtritt? nein! Der Hirsch setzt über die Kluft. Sollt' ein Signal das sein? Doch nein, der Auerhahn ruft.
»O mein Erlöser, mein Hort! Ich bin mit Sünde beschwert, Sei gnädig und nimm mich fort, Eh' heim mein Gatte gekehrt
Ach, wen der Böse umgarnt, Dem alle Kraft er bricht! Doch hab' ich ja nur gewarnt, Verraten, verraten ja nicht!
Weh! das sind Rossestritte.« Sie sah sie fliegen durchs Tal Mit wildem grimmigen Ritte, Sie sah auch ihren Gemahl.
Sie sah ihn dräuen, genau, Sie sah ihn ballen die Hand: Da sanken die Knie der Frau, Da rollte sie über den Rand.
Und als zum Schlimmen entschlossen Der Graf sprengt' in das Tor, Kam Blut entgegen geflossen, Drang unterm Gitter hervor.
Und als er die Hände sah falten Sein Weib in letzter Not, Da konnt' er den Zorn nicht halten, Bleich ward sein Gesicht so rot.
»Weib, das den Tod sich erkor!« - »'s war nicht mein Wille« sie sprach, Noch eben bracht' sie's hervor. »Weib, das seine Schwüre brach!«
Wie Abendlüfte verwehen Noch einmal haucht sie ihn an: »Es mußt' eine Sünde geschehen - Ich hab' sie für dich getan!«
Annette von Droste-Hülshoff
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togeft · 1 year ago
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Liebe allein reicht nicht
22.02.2024
Gedicht vom 22.01.2024
wir tanzen leicht und sanft an der oberfläche unserer welten. berühren und leicht und sanft, aus angst den anderen zu verletzten. so nah und doch so fern, tanzen wir doch eigentlich gar nicht so gern. wir berühren uns kaum, nur ganz leicht und sanft bleiben wir auf sicherer distanz.
kein weg führt uns zurück. kein weg führt uns zu unserem glück.
wir haben angst, und tanzen aus sorge nur leicht und sanft an der oberfläche.
kein tauchgang, keine tiefe drum verlieren wir uns in den tanzschritten
der liebe, doch nur leicht und sanft ohne kampf, um die liebe.
liebe allein reicht nur nicht, um ein leben zu führen in dem du und ich, wir, wirklich glücklich sind. ___________________________________________
Liebe allein reicht nicht, um eine glückliche Beziehung zu führen. In einer Beziehung ist es wichtig, dass wir neben den Gefühlen, die uns verbinden, noch weitere Schnittstellen haben. Interessensgebiete, Hobbys, Aktivitäten, die uns verbinden. Eine Beziehung ohne Tiefgang, ohne Gespräche, ohne Aktivitäten, erschwert es die Gefühle füreinander zu vertiefen. Dabei kann es passieren, dass die Gefühle abschwächen. Denn was verbindet uns schon? Ich finde, dass die Auseinandersetzung damit, äußerst wichtig ist. Auch zu wissen, aus welchen Gründen man seinen Partner liebt. Denn Liebe ist nicht nur ein Gefühl. Liebe ist weitaus mehr. Das Wissen und auch das Verstehen darüber, was den Partner von anderen unterscheidet und auch hervorhebt ist wichtig. Sonst könnte es doch jede X-beliebige Person sein, oder nicht? Warum ausgerechnet die Person? Was hat die Person, was andere nicht haben? Was löst die Person in mir aus? Zu verstehen, was verbindet, wertschätzt die Beziehung nochmal auf einer ganz anderen Ebene, finde ich! Auch zu lernen, wie man selbst liebt, geliebt werden möchte. Was wünsche und erhoffe ich mir von einer Beziehung?  Was ist Liebe für mich? Und was brauche ich in einer Beziehung, um glücklich zu werden? Das ist ein Prozess. Das braucht Zeit. Das geht nur gemeinsam, nur dann, wenn Erfahrungen gesammelt werden. So ist das, nicht nur in der Liebe und den Beziehungen auf romantischer Ebene, sondern in allen Lebensaspekten. Erfahrungen sammeln, lernen, verstehen und dann zu urteilen. (Ich fühle mich beim Schreiben tbh wie ein alter (weiser) Mensch, aber in erster Linie alt xd. Das erinnert mich daran, dass ein Kind heute dachte, dass ich die Mutter von einer Jugendlichen wäre...dabei bin ich erst 21!) Um auch den Bezug zu gestern zu ziehen. Auf Distanz ist das Ganze wesentlich schwerer, anstrengender. Das erlebe ich selbst! Was verbindet uns denn, neben den Gefühlen? Die Hobbys sind es nicht. Aber es sind die Gespräche, der Austausch, und an manchen Tagen auch gemeinsame Aktivitäten. Das ist wichtig. Wir müssen uns mit der Realität vertraut machen. Ich beziehe mich nun nicht mehr auf mich, sondern etwas, was ich die letzten Tage mehr oder weniger miterlebt habe! Was und wie es offline sein könnte, ist die eine Sache, wichtig, aber gerade nicht unsere Lebensrealität.  Offline kann es noch so schön sein, wenn die Beziehung sich aber aktuell Online abspielt, spielt das in der Hinsicht keine große Rolle, natürlich bietet das den Raum für Hoffnung, dass es anders sein und werden könnte, aber in der Zeit sollte eine Lösung, ein Kompromiss für die aktuelle Realität geschaffen werden. Online gibt es auch diverse Möglichkeiten (nicht vergleichbar mit Offline-Aktivitäten!). Seien es "Date-Nights", Dokumentationen/Filme gucken und sich austauschen, gemeinsame Spiele spielen und und und! Die sozialen Medien sind voller Ideen und Möglichkeiten. (Endlich sind diese Plattformen für etwas gut ;)!) Ach ja, Liebe allein reicht nun mal einfach nicht aus, es braucht mehr, als nur unsere Gefühle, damit aus uns etwas langfristiges wird. Ich geh den Weg, kommst du mit? - togeft
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goetzeusismyotp · 2 years ago
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Schoethe One-Shot (german & english version)
*please don't steal :)
[German]
Der Regen nieselte auf den Pflastersteine in Weimar hinunter, es war nicht unbedingt kalt, aber ohne Jacke wäre man zumindest vom Wind luftig umhüllt. Der Insperations Spaziergang verlief schonmal nicht optimal, wenigstens gab es Ruhe, da die Straßen die sonst in der Park Gegend von jungen Pärchen und Kindern erfüllt waren, nur noch von niesel Regen, leichtem Wind und dem rauschen der Blätter sowie des kleinen Flusses belebt.
,,Johann!"
Zum Teufel, dachte sich angesprochener direkt. Es gab nicht viele die ihn dutzen, deswegen wegen war die Auswahl sowieso gering, aber diese Stimme erkannte er überall.
Johann blieb stehen um sich einholen zu lassen, der deutlich größere Friedrich Schiller schritt vor ihm mit seinem unerverkennbaren lächeln.
,,Ich liebe Spaziergänge im Regen."
Johann schnaufte leicht amüsiert.
,,Vielleicht bist du deswegen so oft krank."
Friedrich grinste nur.
,,Sie geben mir inspiration, brauchst du grade inspiration?"
Der ältere nickte.
Gleichzeitig liefen beide weiter durch den Park nebeneinander her.
,,Ich auch, Johann."
Friedrich schaute nach oben in den dichten Wolken bedeckten Himmel.
,,Mir fehlen nicht die Ideen Johann, aber das was ich schreiben würde könnte ich nie veröffentlichen."
,,Du musst deine Rebellische Art und Weise die aus deiner Jugend noch sprießt ablegen."
Erwiderte Johann plump.
Friedrich schüttelte den Kopf.
,,Seit wann ist Liebe Rebellisch?"
,,Kommt drauf an wie du sie verpackst, wenn sich Mann und Frau lieben, aber aus verschiedenen Religionen, oder gar Herkünften ist dies durchaus Rebellisch."
,,Meine Geschichte fängt schon anders an."
Johann Verstand nicht was das bedeuten sollte und blieb deshalb still.
Die Stille zog sich bis sie in der Nähe seines Gartenhauses waren.
,,Komm mit rein, dann Trocknen wir ein wenig."
Drinnen setze sie sich auf die Holzmöbel während Johann den Kamin an machte, das Feuer breitet sich schnell aus und somit auch die Wärme die sie schließlich umgab.
,,So ein Haus möchte ich vielleicht auch in meine Geschichte einbauen."
Friedrich ließ sein Blick über die Wände und Möbel wandern.
,,Jeder Schriftsteller wird dieses Problem mit sich aus machen müssen, irgendwo ist es unmöglich es nicht zu tun, aber sei vorsichtig was du aus deinem Leben mit in deine fiktionale Welt verfrachtest."
Der jüngere Lachte.
,,Alle meine Schriften sind genau ich, wie als wären sie mit meinem Blut geschrieben wurden."
,,Deswegen hast du auch einige Feinde."
,,Ich beuge mich nicht der Masse."
,,Das ist deine Rebellische Art."
Friedrich lehnte sich nach hinten in den Stuhl. Er schaute Johann tief in die Augen. Der Regen prasselte gegen die Scheiben und das Feuer tobte im Kamin.
,,Diese Geschichte ist anders, aber ich weiß das sie Wahr ist."
,,In welche Frau hast du dich so sehr verliebt Friedrich, dass du meinst eure Liebe wäre nicht öffentlich vertretbar, nichtmal in einer fiktionalen Version."
Die Stille die diesmal aufkam war nicht wie im Park, angenehm und verständlich, sie war erdrückend.
Johann realisierte was Friedrich meinte und dieser schien auch darauf zu warten das der ältere selbst darauf kommt, vermutlich aus Angst.
,,Über uns zu schreiben wäre in der Tat fatal."
Stellte Goethe fest.
Schiller nickte langsam.
,,Unsere Liebe ist nicht Rebellisch Johann, sie ist das schönste was es für mich gibt, und ich möchte das teilen durch die einzige Art wie ich weiß solche Gefühle für mich zu inszenieren."
Friedrich stand auf.
,,Gedichte reichen mir nicht mehr, für das was ich fühle, sie sind immerhin eine Lüge in der die Wahrheit verschlungen wird."
Er ging auf Goethe zu, jener stand auf.
,,Es kann nicht so falsch sein! Es ist-"
Johann unterbrach seinen Freund der sich in Rage redete mit seinen Lippen auf den des anderen. Wohlgemerkt nicht ihr erster Kuss, fühlte sich jeder Kuss nach frischer Liebe an.
Friedrich umarmte den kleineren darauf fest.
,,Die Welt wird sich ändern, die die uns fühlen..."
Johann löste die Umarmung, nahm Friedrichs Hände und platzierte sie auf seiner Brust.
,,...die werden die Wahrheit sehen, und die haben sie dann auch verdient."
[English]
The rain was drizzling up on the cobblestone in Weimar , it wasn't really cold, but without a jacket you were wrapped around in the windy air. The inspirational walk wasn't going optimal, atleast there was peace, because the streets in the park area they usually were filled with young couples and kids were only filled with life through the drizzling rain, the shallow wind and the rustling leaves aswell as the small river.
,,Johann!"
To hell, the person addressed thought directly. There weren't many who called him by his first name, so the circle of people was small, but he recognized that voice anywhere. Johann stopped to be caught up with, the much taller Friedrich Schiller walked in front of him with his unmistakable smile.
,,I love walks in the rain."
Johann snorted slightly amused.
,,Maybe that's why you're sick so often."
Friedrich grinned:
,,They inspire me, do you need inspiration right now?"
The older one nodded.
Both continued to walk side by side through the park.
,,Me too, Johann."
Friedrich looked up at the dense cloud-covered sky.
,,I don't lack ideas Johann, but I could never publish what I would write."
,,You must shed your rebellious ways which are still sprouting from your youth."
Johann replied dry.
Friedrich shook his head.
,,Since when is love consider rebellious?"
,,Depends on how you sell the package, when a man and a woman love each other, but they come from different religions, or even ethical backgrounds, it's quite rebellious."
,,My story already starts differently."
Johann did not understand what this meant and therefore remained silent.
The silence dragged on until they were near his garden house.
,,Come on in, let's dry a little inside."
Inside they sat on the wooden furniture while Johann lit the fireplace, the fire spread quickly and thus the warmth that finally surrounded them.
,,I might want to put a house like this into my story."
Friedrich let his gaze wander over the walls and furniture.
,,Every writer will have to deal with this problem, it may is impossible not to do it, but be careful what you carry out of your life into your fictional world."
The younger one laughed.
,,All my writings are exactly me, as if they were written with my blood."
,,That's why you have some enemies."
,,I do not bow to the masses."
,,That's your rebellious ways."
Friedrich leaned back into the chair. He looked into Johann's eyes. The rain poured against the windows and the fire raged in the fireplace.
,,This story is different, but I know it's true."
,,With what woman did you fall in love with so intensely, Friedrich, that you think your love would not be publicly acceptable; not even in a fictional version."
The silence that creeped upon them this time was not like in the park, pleasant and understandable, it was overwhelming.
Johann realized what Friedrich meant and he seemed to be waiting for the older one to figure it out himself, probably out of fear.
,,Writing about us would indeed be fatal."
Goethe stated.
Schiller nodded slowly.
,,Our love is not Rebellious Johann, it is the most beautiful thing there is for me, and I want to share that by the only way I know how to express such feelings for me."
Friedrich stood up.
,,Poems are no longer enough for what I feel, they are after all a lie in which the truth is swallowed up."
He went to Goethe.
Goethe got up.
,,It can't be that wrong! It's-"
Johann interrupted his friend who was about to ramble on with his lips on the others mouth. Mind you, not their first kiss; every kiss felt like fresh love.
Friedrich hugged the smaller one tightly.
,,The world will change, those who feel us..."
Johann freed himself from the hug, took Friedrich's hands and placed them on his chest.
,,...They will see the truth, and they deserve it."
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clear-dance · 2 years ago
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Philosophieren
Weniger ist oft mehr,
manchmal auch leer,
oder auch gering,
weil ich ein Geringer bin!
Ein schönes Wortspiel ergibt sich hier,
und so spiele ich weiter mit Dir.
Gering ist nicht nutzlos,
und überhaupt nicht schutzlos.
Gering ist manchmal sogar viel,
mir gefällt dieses Gedankenspiel.
Und wie ist das mit Dir? Sag es mir...
***
Dieses ist mein Beitrag zum
#lyrikapril2023
#lyirkapril23
#lyrikapril von
@cleardance
Thema: #gering
***
2023/April07
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leinwandfrei · 23 days ago
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Eine Feier des Lebens und der Musik – The Libertines auf Europa-Tournee mit Halt in Wiesbaden
2025 lässt sich konzertieren: der Britpop lebt – Oasis hat sich nun doch wieder vereint, Blur veröffentlichte kürzlich ein neues Album und die punkigen Vertreter dieses Genres, The Libertines, sind auf Welt-Tournee, bzw. auf Europa-Tour mit einem kleinen Abstecher nach Australien. Am Freitag gastierten sie im Schlachthof am Wiesbadener Hauptbahnhof und zündeten mit ihren Support-Acts AmyJoDoh & The Spangles und Saint Leonard ein großes energetisches Feuerwerk – ohne dabei ihre großartigen Balladen auszulassen. Schon im angeschlossenen Lokal 60/40 lief zur Einstimmung ein bisschen Oasis und Babyshambles, der DJ im Schlachthof schließt sich an und spielt vor und zwischen den Acts u.a. The Smiths, The Clash, The Ramones, Prince, David Bowie und The Beatles. Peter Doherty verteilt vor dem Konzertbeginn noch seine Gedichte und wird dabei von den Smiths begleitet. Mit einer kleinen Verzögerung beginnt dann um 20 Uhr ein toller Konzertabend.
Erst heizte die spanische Band AmyJoDoh & The Spangles mit ihrer Feier des Rock’n Roll ordentlich den Kessel an. Saint Leonard konnte diese Spannung nicht ganz aufgreifen, bot aber ein musikalisch besonderes und klar abweichendes Set an. Wenig später dann stehen die vier Libertines auf der Bühne: die beiden Gitarristen, Sänger und Frontmänner Peter Doherty und Carl Barât sowie ihre unabdingliche Rhythmusgruppe bestehend aus John Hassall (Bass, Backgroundgesang) und Gary Powell (Drums). Hassall reist dieses Mal erstmals auch als Komponist mit und ist als Stimme in nahezu allen Stücken mit dabei. Gary Powell setzt den tänzerischen Schlusspunkt und tanzt – nach der Entsorgung seiner Drumsticks und einer klaren Absage an Donald Trump - gut aufgelegt von der Bühne. Sein Dank an das Publikum nimmt dieses gerne an – hätte aber wohl lieber noch mehr Musik bekommen, auch um 23:20 Uhr.  
Anderthalb Stunden dauert der Auftritt vor großer Kulisse. Die Albion Rooms, das Cover des aktuellen Albums und zugleich das real existierende Hotel der Band, sind im Hintergrund zu sehen und die unterschiedlich beleuchteten Fenster bilden die genannte große Kulisse für britischen Schrammelrock, große Melodien, eruptive Energie und einen überzeugenden Bandeindruck. Und dieser tritt nicht erst ein, wenn Barât seinem alten Freund die Krawatte um den Kopf bindet oder wenn die beiden in ihrer beinahe ikonischen Pose gemeinsam ganz eng am Mikro stehen. Auf dem letzten Album haben sie sich im musikalischen Stil klarer voneinander gelöst, die rückblickende Setlist aber zwingt sie nahezu ans Mikro. Sinnbildlich für das große Miteinander ist sicher die Präsentation des Titels Man with the melody, die erste Komposition auf einem Libertines-Album, welche nicht von Doherty oder Barât geschrieben ist. John Hassalls Debüt macht es der Band möglich im Konzert jeden Einzelnen als Sänger zu inszenieren und zuletzt den Band-Sound etwas besser durchschaubar zu machen.
Den Auftakt und den Schluss bilden eher Insider-Titel, da sie zum einen aus den Anfangstagen der Band stammen und zum andern auf keinem der erst  vier (!) Studioalben zu finden sind. The Delaney (2002) stimmt das Publikum zunächst ein und Don’t look back into the sun (2003) entlässt es nach einem ausgiebigen Tusch wieder in die kalte Nacht in Wiesbaden. Währenddessen wird auf der Bühne schnell alles eingepackt – für die nächsten beiden Gigs in München und Köln bevor es am Montag weiter nach Frankreich geht. Dazwischen liefern die vier Briten eine Zeitreise durch ihr Schaffen. 21 Titel erklingen und werden begeistert mitgesungen, betanzt und auch mitgegrölt. Gerade die alten Hymnen What became of the likely lads, Up the Bracket, The Boys in the band, What Katie did, Can’t stand me now und zuletzt Time for Heroes euphorisieren das gut aufgelegte Publikum. Und wenn Carl Barât zum Klavier eilt, um in You’re my waterloo und Songs they never play on the radio Peter Doherty zu begleiten oder wenn dieser das prägende, wenn auch, kurze Harp-Solo am Ende von Can’t stand me now spielt, wird man als Zuschauer Zeuge von echter Live-Musik – und dieses Erlebnis ist immer ein einzigartiges, sofort vergehendes und in der direkten Erinnerung bereits verändertes Ereignis. Ein besonderer und von der Erinnerung sicher verschonter Moment war das Schlagzeug-Solo vom energetischen und rhythmischen Fundament der Formation: dem Drummer wie Backgrundsänger Gary Powell. Sein Bass-Kollege tritt erstmals als Frontsänger auf und damit haben alle Bandmitglieder ihren „moment to shine“. In Good old days ist der Chor auch mal ganz ungestört zu hören, ein seltener Genuss.
Ein kurzer statistischer Kommentar: Zwischen zwölf Songs der ersten beiden Alben (oder auch der ersten Phase der danach aufgrund von Dohertys Drogensucht von seinem Kollegen aufgelösten Band) und zwei Songs vom 2015 erschienenen Reunion-Albums Anthems for doomed youth werden sieben der elf neuen Titel gegeben, darunter das Kompositionsdebüt von Hassall, die pro-Flüchtlings-Hymne  Merry old England, die jazzige Salonnummer Baron’s Claw (unter großem Schauspieleinsatz von Peter Doherty) und mit Shiver und Night of the hunter die beiden beeindruckendsten Titel von All quiet on the Eastern Esplanade, erschienen im März 2024. Damit ist ein guter Querschnitt mit klar nostalgischem Schwerpunkt und einigen charmanten Ungenauigkeiten gegeben. Man war gekommen, um sich und die Musik zu feiern – und das gelang durchweg gut. Noch einen Tag später begleitet einen die gute Energie des Konzertes.  
Was Libertines-Konzerte besonders macht ist aber nicht nur das Programm, sondern zum einen die spürbare Vertrautheit zwischen allen Musikern und zum anderen die improvisatorische Ebene der Konzerte, ein nicht nur von Doherty ausgehender Unsicherheitsfaktor, der zugleich eine Besinnung auf das Wesentliche ist: die Musik an sich. In den Details wird viel an Tönen verfehlt, Texte vertauscht, Refrains rhythmisch verschoben und auch melodisch zu Teilen eher reagiert. Aber so ist jedes Konzert einzigartig, gewissermaßen eine einmalige Jam-Session und keine bloße Live-Performance von Studioaufnahmen wie es ja bei vielen perfektionistischen Pop-Bands mit großen choreografierten Bühnenshows der Fall ist. Der Sound ist entsprechend dicht und die so poetischen Texte des ehemaligen Literaturstudenten Doherty rücken gerne etwas in den Hintergrund. Aber für das genaue Hinhören gibt es bessere Momente als das Live-Konzert. Das einfache Genießen einer Stimmung, einer gemeinsam erschaffenen Energie steht klar im Vordergrund. Und wer von den nachdenklichen Texten und künstlerischen Arbeiten in nächster Zeit mehr hören wie sehen möchte, darf sich freuen. Der junge Vater Peter Doherty hat für den Mai diesen Jahres ein neues Solo-Album angekündigt und gastiert derzeit mit seinen Zeichnungen zu diesen neuen Stücken in einem Ausstellungsraum in Berlin. Nach so vielen Jahren der Bühnenabstinenz und der noch 2022 beklagten Distanz zu seiner Gitarre sind das beruhigende Nachrichten.
Vorerst erfreuen die vier sympathischen Briten auf ihrer Tour viele weitere Menschen, die kommenden Konzerte sind bereits ausverkauft. Zum Abschluss dieses Textes folgt noch die genaue Setlist des gestrigen Abends:           
The Delaney
What became of the likely lads
Up the Bracket
The Boys in the band
Night of the hunter
What Katie did [Drum Solo]
The good old days
Baron’s Claw
Vertigo
Shiver
Merry old England
Death of the stairs
You’re my waterloo
Music when the lights go out
Horrorshow
Run Run Run
Can’t stand me now
[Zugaben] Man with the melody
What a waster
Gunga Din
Songs they never play on the radio  
Time for heroes
Don’t look back into the sun
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borispfeiffer · 3 months ago
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// von Boris Pfeiffer // Wenn man auf der Autobahn von Berlin in Richtung München fährt, ist der Abzweig nach Leipzig ein Trampelpfad, ein schmale, einspurige Spur, auf der sich sofort ein Stau bildet, wenn nur wenige Autos nach Leipzig wollen. Schnell zu übersehen, ein nur eben so asphaltiert wirkender Knüppeldamm. Hier hat sich nichts getan in Sachen wertschätzender Wahrnehmung der Messestadt und dem Weg zu ihr. Das wissen auch die Schilderbauer in die andere Richtung. Darum gibt es, wenn man aus Leipzig nach Berlin will, kein Hinweisschild, auf dem Berlin steht. Stattdessen aber immer wieder: Halle, Magdeburg, Halle, Magdeburg ... © Boris Pfeiffer // Der Verlag Akademie der Abenteuer wurde Ende 2020 gegründet. Hier fanden zunächst Kinderbücher ein neues Zuhause, die sonst aus dem Buchhandel verschwunden wären. Dies ermöglicht den Autorinnen und Autoren ihre Bücher auch weiterhin bei Lesungen vorzustellen und ihre Backlist zu pflegen. Schritt für Schritt kamen dann Neuveröffentlichungen hinzu. Seitdem sind über 50 Bücher von mehr als 20 Autorinnen und Autoren aus vielen Teilen der Welt erschienen –  zweimal hochgelobt von Elke Heidenreich. Alle Bücher des Verlags lassen sich finden im Überblick. Boris Pfeiffer ist einer der meistgelesenen Kinderbuchautoren Deutschlands. Er schrieb zum Beispiel die von Kindern und Erwachsenen gleichermaßen als einzigartig gelobte historisch-fantastische Zeitreisensaga ‚Akademie der Abenteuer‘, wie auch über 100 Bände für die beliebte Kinderbuchreihe ‚Drei ??? Kids‘. Von ihm stammen ‚Celfie und die Unvollkommenen‘, ‚Die Unsichtbar-Affen oder ‚Das wilde Pack‘. Er ist der Gründer des Verlags Akademie der Abenteuer. Zuletzt erschienen dort von ihm zusammen mit der in Australien lebenden Malerin Michèle Meister die Gedicht- und Bildbände für Erwachsene „Nicht aus Adams Rippe“ und „Mitten im Leben“. Ausstellungen mit den Bildern und Gedichten finden zur Zeit in der Egon-Erwin-Kisch Bibliothek in Berlin und ab Februar 2025 in der Bibliothek Zeuthen statt. Von Kindern mit großer Aufmerksamkeit gelesen wird seine neue vierbändige Ozean-Geschichte SURVIVORS, die von einem Schwarm bunt zusammengewürfelter Fische erzählt, deren gemeinsames Ziel es ist, den Klimawandel zu überleben. Sein Roman „Feuer, Erde, Wasser, Sturm – Zum Überleben brauchst du alle Sinne“ wurde in der Süddeutschen Zeitung als eines der zehn besten Jugendbücher des Jahres 2023 gewählt. Anfang 2024 erscheint sein neuer Gedichtband. Er arbeitet zudem an einem neuen Buch mit der Fußballbundesliga für Kinder. // Aus dem Verlag: Read the full article
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schreiblustleselust · 3 months ago
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Caroline Peters: Ein anderes Leben
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Die deutsche Schauspielerin Caroline Peters (Jahrgang 1971) hat ein Buch geschrieben. Peters ist sowohl als Fernseh- und Filmschauspielerin („Mord mit Aussicht“, „Der Vorname“) als auch als Theaterschauspielerin (Berliner Schaubühne, Wiener Burgtheater) bekannt. Außerdem arbeitet sie als Hörspielsprecherin. Ihr Debütroman „Ein anderes Leben“ erschien am 15. Oktober 2024 bei Rowohlt Berlin. Hanna und ihre Töchter Es ist aktuell kein seltenes Phänomen, dass Schauspielerinnen oder Schauspieler Bücher schreiben. Mal mehr, mal weniger erfolgreich. Nun also auch Caroline Peters. Und da nun mal das Genre des autofiktionalen Schreibens boomt, so ist es auch bei Peters ein Roman mit Anleihen aus der eigenen Biografie geworden, geschrieben während der Corona-Jahre. Ein Roman über ihre Mutter, der auf der Beerdigung des Vaters beginnt. Da stehen die drei Töchter, Laura, Lotta und die Kleine, die als Ich-Erzählerin der Geschichte fungiert, am Grab und hängen ihren Erinnerungen nach. Bow, der Vater der jüngsten Tochter, wird im Familiengrab der Familie Ramspeck in Alsfeld in Hessen beigesetzt. Hanna, die Mutter, starb schon Jahre zuvor und liegt als Flaschenpost auf dem Grund der Ostsee. Hanna war mit ihren drei besten Freunden verheiratet und bekam mit jedem von ihm eine Tochter (zu dieser Idee ließ sich Caroline Peters von Jane Birkin inspirieren). Hanna, Klaus, Roberto und Peter (Bow), alle in den 1930er Jahren geboren, studierten in den 1950er Jahren in Heidelberg. Hanna und Bow bilden mit drei Töchtern eine Patchworkfamilie Später bilden Hanna und Bow mit den drei Töchtern eine Patchworkfamilie. Bow ist ein erfolgreicher Architekt und Hanna arbeitet in der Universitätsbibliothek im slawistischen Institut. Sie hat eine Schwäche für russische Literatur und den Hang zu unpünktlichen, großen Auftritten. Kindererziehung und Haushaltsführung sind ihr ein Graus. Lieber verbringt sie den Sonntag im Bett mit Gedichten und einer Teetasse mit Sekt. Lauras Vater Klaus und Lottas Vater Roberto bleiben Familienangehörige, aber überlassen Hanna und Bow die Familienarbeit. Irgendwann geht auch diese Ehe mit Bow zu Ende. Hanna zieht aus und beginnt ihr eigenes Leben zu leben. Sie schreibt Gedichte. Zwei ihrer Töchter werden Schauspielerinnen, eine Juristin. „So viele Erinnerungen. In Teilen, Fetzen, Stückchen.“ (S. 137) Von diesen Erinnerungen der drei Töchter an und den Erlebnissen mit der Familie, mit der Mutter handelt Caroline Peters’ Roman. „Ein anderes Leben“ trifft nicht ins Herz, ist aber lesenswert Caroline Peters’ Debüt „Ein anderes Leben“ ist ein recht gut geschriebener Roman geworden. Er liest sich flüssig, ist mal traurig, mal humorvoll. Und trotz all meiner Sympathie für Caroline Peters als Schauspielerin springt bei mir der Funke nicht auf das Buch über. Und das liegt an verschiedenen Dingen: Zum einen sind mir ihre Figuren zu flach gezeichnet. Ich verspüre eine merkwürdige Distanz zu ihnen. Dies gilt vor allem für die „stille Protagonistin“ des Buches. Hanna soll anders sein als andere Mütter ihrer Generation, sie soll charismatisch, chaotisch sein, sie soll eine Diva sein. Nur kommt sie bei bei mir so nicht an. Dazu sind Peters’ Anekdoten aus dem Patchworkfamilienleben zu einfach gestrickt. Albern, wie z.B. an der Stelle im Buch auf S. 180/181, wo sich Hanna und die Töchter Nudeln kochen und Sekt trinken. Oder die Unleserlichkeit der Tankanzeige in Hannas Ente. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass die Episoden, die Peters’ beschreibt, nicht stark genug dafür sind, das vermeintliche Anderssein der Familie und vor allem der Mutter widerzuspiegeln. Caroline Peters feuert Salven an Fragen ab Und zum anderen feuert Caroline Peters immer wieder regelrechte Salven an Fragen ab. Fragen, die sich die Ich-Erzählerin stellt, um ihre Mutter und ihr Verhältnis zu ihr zu verstehen. Nur leider gibt es überhaupt keine Antworten auf diese Fragen. Sie schweben über eine gute halbe Seite lang im Erzählraum, ohne Erkenntnisgewinn, nur als formales Mittel: „Heute frage ich mich, wie sie selbst, als Hanna und nicht als Mama, sich empfunden hat, wenn sie weich und lieb neben einer von uns am Bettrand saß. Allwissend? Allbehütend? Oder im Gegenteil genervt und ausgesogen? Habe ich sie ausgesogen, wenn ich weinend und wimmernd meinen Teddy umkrallte und von ihr beruhigt werden wollte? Oder war ich ihre Muse, und sie sog eigentlich mich aus? …“ (S. 27/28) Die Erzählung von Hanna, ihren Männern und ihren Töchtern dringt leider nicht bis zu meinem Herzen vor, aber trotzdem hat Caroline Peters mit „Ein anderes Leben“ ein lesenswertes Buch geschrieben, das sicher viele, vermutlich eher weibliche Anhänger finden wird. Caroline Peters: Ein anderes Leben. Rowohlt Berlin, 15. Oktober 2024. 240 Seiten, Gebunden, 23,00 Euro. Diese Rezension wurde verfasst von Sabine Sürder. Read the full article
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swakopmund-online · 4 months ago
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Lustige Talente für Partys: Zeig uns deine außergewöhnlichen Partytricks!
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Das Wichtigste zu Lustige Talente für Partys: - Lustige Talente sind ideale Eisbrecher auf Partys. - Einfache Tricks können großen Eindruck hinterlassen. - Zeig deine originelle Seite und hab Spaß dabei. - Es gibt Talente, die jeder erlernen kann. - Perfektioniere deinen Trick, um alle zu begeistern. - Löffel-Balancieren: Einfach und doch faszinierend. Probiere es mit dem Löffel auf der Nase! - Zungenkunst: Ob Zungenrollen oder eine beeindruckende Zungenakrobatik, hier wird jeder hinschauen. Warum originelle Talente Spaß bringen Das einzigartige an Partytricks ist, dass sie oft die weniger konventionellen Talente ans Licht bringen. Durch sie zeigst du nicht nur deine kreative Seite, sondern bringst auch eine erfrischende Abwechslung ins Spiel. Top-Party-Tricks, die du ausprobieren kannst Talent Beschreibung Schwierigkeitsgrad Gedicht in 60 Sekunden Ein Gedicht aus den Wörtern der Gäste improvisieren Mittel Stimmtier-Geräusche Tiere imitieren und die Gäste zum Lachen bringen Leicht Kartenzaubertrick Ein klassischer Trick, der immer wirkt Schwer „Ein Lächeln ist die beste Tarnung für einen guten Partytrick!“ – Unbekannt Die beste Vorbereitung für deinen Trick Vorbereitung ist alles. Übe deinen Trick im Voraus und teste ihn an Freunden oder der Familie. So fühlst du dich sicherer und kannst unerwartete Herausforderungen meistern.
Externe Inspirationen und Tipps
Für weitere Ideen und Inspirationen rund um Partytricks und Talente gibt es zahlreiche Ressourcen online. Eine großartige Sammlung von Tricks findest du beispielsweise bei Lifehack. Fragen, die zum Nachdenken anregen könnten Sind Partytricks wirklich der beste Weg, um Menschen auf einer Party zu beeindrucken? Ob Partytricks der beste Weg sind, hängt von der Dynamik der Party und den Gästen ab. Für einige Veranstaltungen könnten gut platzierte Tricks das perfekte Mittel sein, um die Stimmung zu lockern und das Interesse zu wecken. Sie bieten einen Augenblick des Staunens und Lachens, der Gespräche entfachen kann. Andererseits, wenn ein Gast nicht so sehr auf Aufmerksamkeit aus ist oder die Party mehr auf entspannte Gespräche ausgerichtet ist, können Tricks eher fehl am Platz wirken. Daher ist es immer ratsam, die Atmosphäre zu erspüren, bevor man seine Talente zeigt. Wie weit kann man mit Improvisation gehen, ohne albern zu wirken? Improvisation ist ein Schlüssel, der den Tür zur Kreativität öffnet, aber Maßhalten ist wichtig. Als Performer sollte man die Kunst beherrschen, dezent, aber wirkungsvoll zu agieren. Die Grenze zwischen genial und albern kann dünn sein und hängt vom Humor und den Erwartungen des Publikums ab. Eine gut getimte Improvisation kann festigen, dass man als schlagfertig und charmant wahrgenommen wird. Ist es übertrieben oder nicht kontextgerecht, riskiert man, nicht ernst genommen zu werden. Die goldene Regel: Kenne dein Publikum und passe deine Darbietung entsprechend an. Gibt es kulturelle Unterschiede in der Art, wie Partytricks wahrgenommen werden? Kulturelle Unterschiede können erheblichen Einfluss darauf haben, wie Partytricks wahrgenommen werden. In einigen Kulturen könnten bestimmte Tricks als beeindruckender gelten, während sie in anderen möglicherweise unhöflich wirken. Zum Beispiel könnten Zaubertricks in verschiedenen Ländern mit unterschiedlichen Reaktionen aufgenommen werden, abhängig von den kulturellen Hintergründen und Überzeugungen. Deshalb ist es klug, sich über kulturelle Sensibilitäten im Voraus zu informieren und sicherzustellen, dass der gewählte Trick respektvoll und unterhaltsam ist. Wenn jeder auf einer Party einen Trick hat, wie hebt man sich ab? Das Leben auf der Party kann herausfordernd sein, vor allem, wenn jeder in der Menge etwas einzigartiges bietet. Der Schlüssel liegt in der Authentizität und im persönlichen Touch. Während bestimmte Tricks universell beliebt sein können, fügt ein individueller Twist Tiefe hinzu. Vielleicht arbeitet man mit einer persönlichen Geschichte, die dem Trick Bedeutung verleiht, oder man integriert spontane Elemente, die die Aufmerksamkeit fesseln. Passen dein Talent und deine Persönlichkeit nahtlos zusammen, wird das Publikum nicht nur den Trick, sondern auch dich als einzigartige Persönlichkeit sehen. Muss man wirklich ein Talent haben, um auf Partys Spaß zu haben? Der Mythos, ein Talent zu brauchen, um auf Partys Spaß zu haben, ist weit verbreitet, aber eigentlich unnötig. Spaß auf einer Party bedeutet in erster Linie, sich zu entspannen und die Gesellschaft zu genießen, die einen umgibt. Ja, Talente können sicherlich helfen, Mauern zu durchbrechen und die Unterhaltung zu steigern, doch sind sie nicht zwingend erforderlich. Der wahre Spaß liegt oft in der Verbundenheit, im Lachen und im Teilen von Momenten, die auch ohne öffentliche Talentshow stattfinden können. Ein aufrichtiges Lächeln, echtes Interesse an anderen und Offenheit schaffen oft die tiefsten Verbindungen – und das ganz ohne spezielle Tricks. Read the full article
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eggi1972 · 5 months ago
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[Rezension] Ein Raubtier namens Mittelmeer – Ghayath Almadhoun
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Klappentext: Ghayath Almadhoun, der 2008 vor dem Regime in Syrien nach Schweden floh, erhebt mit seinen Gedichten die Stimme: für die Opfer des Krieges, für die Fliehenden und Asylsuchenden, für die Verletzten und Zurückgebliebenen. Mal poetisch-weich, mal rau und wild, dringen seine Texte mit ungeahnter Kraft in unsere Vorstellung ein und legen eine Wirklichkeit frei, die kein Foto festhalten, kein Zeitungsbericht vermitteln kann. Trauer und Tod, Krieg und Zerstörung, Flucht und Heimweh, Schuld, Liebe und Schmerz treten uns so dicht vor Augen, dass ein Wegschauen unmöglich ist. Für Ghayath Almadhoun ist die Lyrik eine Möglichkeit geworden, das Unsagbare in Worte zu fassen. „Almadhoun bewegt sich ebenso geschmeidig zwischen Damaskus und Europa wie zwischen Gedichtform und lyrischer Prosa.“ Angela Schader, Neue Zürcher Zeitung. Rezension: Gedichte und ich - das passt nicht. So etwas Ähnliches dachte ich ja schonmal bei Kurzgeschichten, aber ich versuche mich ja trotzdem immer wieder an etwas Neuem. Diesmal an einem Gedichtband von Ghayath Almadhoun, der als Kind palästinensischer Emigranten in Syrien aufwuchs. Er wurde 1979 in Damaskus geboren, wo er auch studierte. Er ist dann 2008 von Damaskus nach Stockholm geflohen. Warum ich dies schreibe? Weil man in jeder Zeile der Gedichte merkt, dass er Heimweh hat. Dass es nicht einfach ist, als Flüchtling in einem anderen Land zu leben, ungeachtet, ob man die Sprache kann oder ob man Rassenhass ausgesetzt ist. Man bekommt irgendwann Heimweh. Und wenn man die Stadt nicht erreichen kann, wenn die Mutter noch immer in der Stadt des Herzens lebt, dann wird das Heimweh immer greifbarer. So ging es mir zumindest in den Gedichten, die von Larissa Bender übersetzt wurden. Gut, das Versmaß sucht man vergebens, zumindest ist es mir nicht aufgefallen, aber was mir aufgefallen ist, war die Tiefe der Gedichte. Ich habe des Öfteren einen Kloß im Hals gehabt und musste fast nach jedem Gedicht erstmal etwas anderes machen, um die Gedichte zu verarbeiten. Mir wurde aber auch die belgische Stadt Ypern nähergebracht. Dort wurden die ersten Chemiewaffen im 1. Weltkrieg zum eingesetzt. Dies hat mich auch zu dessen Mit-Entwickler, Fritz Haber, einem deutsch-jüdischen Chemiker geführt, dessen Forschung maßgeblich zum Schädlingsbekämpfungsmittel Zyklon beigetragen hat, dem Vorläufer des Zyklon B wodurch viele Juden ihren Tod gefunden haben. Ich habe auch mal wieder Alfred Nobel und den Nobelpreis hinterfragt. Und da ist noch einiges mehr, was mir diese Gedichte gegeben haben. Es ist wirklich so, dass mir diese Gedichte teilweise die Augen geöffnet und meinen Blickwinkel noch ein wenig verändert haben. Ich könnte wirklich zu jedem Gedicht etwas schreiben, aber das einzige, was ich dazu noch zu sagen habe ist, dass man jedes Gedicht oder jede Geschichte hinterfragen kann und einem der Kloß im Hals immer weiter anwächst. Es wird einem immer klarer, dass bei den Kriegen unserer Welt eigentlich alle nur Verlierer sind. Ich wünschte mir, dass auch mal Rechtspopulisten so etwas lesen und vielleicht all die verschiedenen Standpunkte mal hinterfragen. Aber ich denke, dass wird wohl eher nicht passieren. Aber wünschen kann man es sich doch einmal, oder? Titel: Ein Raubtier namens MittelmeerAutorin: Almadhoun, GhayathISBN: 978-3-7160-2768-4Verlag: Arche VerlagPreis: 11,99 € - E-BookErscheinungsdatum: 5. Februar 2018 Bei unseren Partnern bestellen: Bei Yourbook.shop bestellen. Bei Genialokal.de bestellen. Bei Hugendubel.de bestellen. Bei Thalia.de bestellen. Die Buchhandlung Freiheitsplatz.de unterstützen! Die Büchergilde FFM unterstützen! Lesen Sie den ganzen Artikel
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hvoesterreich · 6 months ago
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Bibelsatire in Reimform: Interview mit Wolfgang Klosterhalfen
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Ein Gastbeitrag von Robert Nagel, vielen Dank dafür. Der Beitrag ist auf seinem sehr lesenswerten Blog Konfessionen Ich hatte das Vergnügen, Wolfgang Klosterhalfen zu seiner #Reimbibel zu interviewen. Wer die nicht kennt, sollte dringend mal gucken. Ich verspreche nichts weniger als Bildung und Unterhaltung! https://konfessionen.org/bibel-satire-reimbibel/ Der Herrgott lebt, er ist realund wohnt im Großhirn temporal.Da wohnte früher mal der Thor.Am besten nimmt man’s mit Humor. Bibelsatiren zeichnen sich durch einen humorvollen und zuweilen auch spöttischen Umgang mit biblischen Texten aus. Nachdichtung als Bibel-Satire Eine besondere Form des satirischen Umgangs mit der Bibel ist dem Autor Wolfgang Klosterhalfen gelungen: Er dichtete die wichtigsten Stellen des Alten Testaments und Neuen Testaments in einer „Reimbibel“ nach.  Das ist neu, gewagt – und äußerst unterhaltsam. In unserem Interview gibt uns Wolfgang Auskunft, wie es zu der satirischen Bibel-Nachdichtung kam, was ihn dazu bewegte, sie zu verfassen und was er in Zukunft plant. Die „Reimbibel“ gibt es als „Eine poetische Darstellung und Kritik des wichtigsten Buchs der Welt“ in mehreren Ausgaben. Wolfgang, warum wolltest du eine Satire der Bibel schreiben? Für mich ist die Reimbibel nicht ausdrücklich eine Bibel-Satire, sondern eher eine Bibel-Persiflage. Satire zielt darauf ab, durch Übertreibung, Ironie und Humor gesellschaftliche oder religiöse Missstände, Widersprüche und Heucheleien aufzudecken. Eine Persiflage hingegen ist eine Form der humorvollen Nachahmung, die das Originalwerk zwar auch verzerrt oder übertreibt, aber in einer oft leichteren, weniger scharfen Weise. Bei der Reimbibel bleibe ich meist nahe am Text, weil ich in erster Linie durch auszugsweises und unterhaltsames Nacherzählen (quasi Infotainment) bekannt machen möchte, welch vielfältiger beziehungsweise einfältiger Unsinn darin überhaupt steht. Insofern sehe ich die Reimbibel eher als Bibel-Persiflage denn als Bibel-Satire. Was hat dich dazu inspiriert, die biblischen Texte in Reimform zu präsentieren? Als Papst hat Joseph Ratzinger mal öffentlich behauptet: „Der Herrgott neigt nicht zur Gewalt.“ Das hat er – wenn ich mich nicht sehr irre – wörtlich so gesagt. Im Internet findet man das aber nur noch in meinem Gedicht „Josephs Legenden“. Das war anscheinend das erste antiklerikale Gedicht, das ich verfasst habe, und das nach und nach immer länger wurde. Einst Chef der Glaubensperversion, dient Joseph nun als Papst in Rom.Ein Mann von hohem Intellekt,den er jedoch sehr oft versteckt.„Der Herrgott neigt nicht zur Gewalt!“Ein leicht umstritt’ner Sachverhalt.Ich rat’ dem Papst, vor solchen Thesendie Bibel mal von vorn zu lesen.  Zunächst hatte ich einfach Bibelstellen aus dem Alten Testament zusammengestellt, die einen extrem gewalttätigen Gott beschreiben. Danach hatte ich aber den Eindruck, dass das kaum jemand interessiert. Und dass – abgesehen von einer Minderheit innerhalb der Christen – überhaupt kaum noch jemand Lust hat, die Bibel zu lesen.  Da die Bibel aber die Geschäftsgrundlage der Kirchen ist, kam ich auf die Idee, einigermaßen repräsentativ ausgewählte Geschichten aus dem Alten Testament in Form von leicht lesbaren Gedichten nachzuerzählen.  Nachdem ich das gemacht hatte, wurde mir klar, dass Christen argumentieren würden, nicht das Alte, sondern das Neue Testament sei entscheidend für ihren Glauben. Ich war dann angenehm überrascht, dass sich auch das NT ganz gut in Reimen wiedergeben und kommentieren ließ. Welche Absicht verfolgst du mit der Reimbibel?  Ich möchte dabei helfen, dass mehr Menschen erfahren, was tatsächlich in der Bibel steht. Die Bibel ist ein böses Buch,der Menschheit wurde sie zum Fluch.Zwar hat sie auch paar gute Stellen, doch mehr gibt´s  von den kriminellen.  Den meisten Menschen scheint nicht klar zu sein, wieviel teils nur lächerlichen, oft aber auch fürchterlichen und folgenschweren Irrsinn die Bibel enthält – wie widersprüchlich und unlogisch das oft ist, wieviel gut begründete Bibelkritik es gibt, wie verlogen und gefährlich für Demokratie und Frieden die Kirchen sind und schon immer waren, dass der Staat in grundgesetzwidriger Weise die Kirchen massiv gesetzlich und finanziell unterstützt. Besonders ärgerlich ist die Organisation und Bezahlung des konfessionellen Religionsunterrichts. Ein wichtiges Anliegen war mir auch, darüber aufzuklären, dass ein entscheidender Teil der Missbrauchsvertuschung durch zwei Päpste und einen deutschen Kardinal betrieben wurde. Ich habe dazu jeweils detailliert Stellung genommen und verlinke hier die entsprechenden Texte.  - Johannes Paul II. - Kardinal Ratzinger - Franziskus Reimbibeln wurden bereits im Mittelalter verfasst. Was unterscheidet deine Reimbibel von diesen historischen Versionen? Von den mittelalterlichen Reimbibeln sind meist nur noch Fragmente erhalten. Ich vermute, dass die meisten von diesen Werken weniger ausführlich waren als meine Version. Und sie enthielten natürlich keine zusätzliche Bibelkritik, Religionskritik, Kirchen- oder Staatskritik oder gar Spott. Wie würdest du den Stil deiner Reimbibel beschreiben? Welche Rolle spielen dabei Elemente wie Sarkasmus und Humor? Meine Reimbibel ist stilistisch und reimtechnisch heterogen. Es gibt längere Gedichte, die frei von jeglichem Sarkasmus sind, zum Beispiel Hiob, Kohelet, Hohelied, Offenbarung des Johannes. Vieles wird einfach nur in Form von Reimen und Versen nacherzählt. Aber insgesamt spielen Sarkasmus und Ironie eine zentrale Rolle. Sowohl im Hauptteil als auch im Anhang gibt es aber auch sachlich-informative Erörterungen.  Humor kommt vor (aber eher selten):  Der Herrgott lebt, er ist realund wohnt im Großhirn temporal.Da wohnte früher mal der Thor.Am besten nimmt man’s mit Humor. Ein Rezensent vergleicht dich mit Wilhelm Busch. Du selbst erwähnst Robert Gernhardt. Mich erinnern einige Reime an den DDR-Comicautor Jürgen Kieser. Siehst du dich stilistisch dort irgendwo? In meiner etwas anderen Bibel kommen kurze Paarreime besonders häufig vor. Die gab es schon bei Goethe und Schiller. Und natürlich auch bei Busch, der ja auch ein toller Zeichner war und sicherlich Jürgen Kieser beeinflusst hat.  Gernhardt hat mich zusätzlich stark durch seine Vorlesungen über gereimte Gedichte als Gastprofessor der HHU motiviert, die er Anfang 2006, also kurz vor seinem Tod, vor begeistertem Publikum gehalten hat.  Seine Paulus-Verse habe ich fortgesetzt. Mein dritter Brief an den „lieben“ Gott ist eine Variation eines Gedichts von Gernhard: Lieber Herrgott, nimm es hin,dass ich weiter skeptisch bin.Und gib ruhig einmal zu:Keiner ziert sich so wie du.Preisen werd ich deinen Namen,aber zeig dich vorher. Amen. Wie schreibt man eine Bibel-Satire? Über Wolfgang KlosterhalfenWolfgang Klosterhalfen hat in Tübingen, Düsseldorf, Nijmegen und Honolulu Psychologie studiert. 1971 Diplom, 1977 Promotion zum Dr. rer. nat., 1986 Habilitation für das Fach Medizinische Psychologie, 1992 Außerplanmäßiger Professor. Zahlreiche Veröffentlichungen zu Lerntheorien und zur psychosomatischen Grundlagenforschung, besonders zur „Psychoimmunologie“. Seit 1968 der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf als Student, Angestellter und Apl. Professor verbunden, wechselte Klosterhalfen 1991 zur Städtischen Kinderklinik Gelsenkirchen. Klosterhalfen ist seit Ende 2006 Frührentner und widmet sich seitdem u. a. der Bibel- und Kirchenkritik. Was waren deine größten Herausforderungen beim Schreiben der Reimbibel? Hattest du Zweifel, das Projekt zu vollenden? Die Idee, eine antiklerikal aufklärende Reimbibel zu verfassen, habe ich immer für gut gehalten. Und als Rentner hat man ja, so Gott will, viel Zeit.  Nach Anfangserfolgen (ca. 1.000 verkaufte Exemplare, freundliche Besprechungen bei Amazon) hat sich aber nach wenigen Jahren kaum noch jemand für dieses Buch interessiert.  Dass ich den Verkaufspreis von 19,90 auf 9,90 Euro reduzieren, das Layout stark verbessern, den Inhalt immer wieder überarbeiten und durch einen vertiefenden Anhang ergänzen konnte, hat daran nichts geändert. Die aktuell größte Herausforderung ist, dass ich sogar große Schwierigkeiten habe, Reimbibeln an Schüler*innen zu verschenken.  Wie haben deine akademische Laufbahn und deine Erfahrungen als Psychologe deine Herangehensweise an die biblischen Texte beeinflusst? Die Psychologie ist eine weiche Wissenschaft, die viel Raum dafür lässt, sich selbst und andere zu täuschen. Es fehlt sehr oft an methodenkritischer Kompetenz und Selbstkritik.  Auch in der Medizin sind die Übergänge zur Pseudowissenschaft fließend. Zur Beförderung der eigenen Karriere wird gern getrickst. Betrügen, Täuschen und Tarnen waren mir daher nicht neu, als ich in meiner nachberuflichen Zeit angefangen habe, mich mit der Bibel und den Kirchen zu beschäftigen. „Betrügen, Täuschen und Tarnen waren mir daher nicht neu, als ich in meiner nachberuflichen Zeit angefangen habe, mich mit der Bibel und den Kirchen zu beschäftigen.“Wolfgang Klosterhalfen Die Reimbibel enthält viele provokative und kritische Aussagen über Gott und die Kirche. Was erhoffst du dir davon, die Bibel in dieser Weise zu hinterfragen? Es steht fest, dass es schon seit der Antike viel verdienstvolle Kritik gegeben hat. Aber es ist auch klar, dass diese Kritik nicht gereicht hat. Sie muss nicht nur fortgesetzt, sondern sogar intensiviert werden.  Dazu gibt es viele unterschiedliche Ansätze. Sofern diese von Organisationen vorgetragen werden, steht die Trennung von Kirche und Staat im Vordergrund, und die Bibel- und Glaubenskritik wird eher vernachlässigt. Wofür ich Verständnis habe.  Provokatives halte ich für eine wichtige und hilfreiche Ergänzung. Den Christen und den Kirchen wird immer noch viel zu viel Respekt entgegengebracht. Ihre Gefährlichkeit wird unterschätzt. „Den Christen und den Kirchen wird immer noch viel zu viel Respekt entgegengebracht.“Wolfgang Klosterhalfen Die Reimbibel beginnt das Neue Testament mit den Briefen des Paulus und nicht mit den Evangelien. Warum hast du dich für diese Reihenfolge entschieden? Paulus ist der eigentliche Begründer des Christentums. Er hat die christliche Irrlehre schon rund 20 Jahre vor Markus verbreitet. Es ist daher irreführend, wenn Paulus traditionell erst nach den vier Evangelisten zu Wort kommt oder in der Apostelgeschichte über ihn berichtet wird. Für welche Leser ist deine Reimbibel gedacht? Sprichst du eher religiös aufgeklärte Menschen an oder ist es auch realistisch, Gläubige zu erreichen? Ich möchte Ungläubige motivieren, sich deutlicher als bisher gegen religiösen Wahnsinn und gegen kirchliche Bevormundung auszusprechen. Für eine Person, die nur noch ein  wenig unter religiösem „Restalkohol“ leidet oder nur noch ihre Kirche als soziale Organisation unterstützen möchte (Caritas-Legende), könnte die Reimbibel eine Hilfe sein bei ihrem  Abschied vom Glauben und der Kirche. Gläubige Christen halte ich für weitgehend therapieresistent. Über Organisation und Geschichte der beiden größten Wohlfahrtsverbände findest du Infos in diesen Büchern. Du kritisierst kirchliche Institutionen und Dogmen scharf. Inwiefern kann dein Werk eine Veränderung in der Art und Weise bewirken, wie Menschen die Bibel und das Christentum betrachten? Vielleicht bringt es einige Menschen dazu, mal etwas genauer in die Bibel zu schauen oder den Kirchen auf die Finger, die sie überall drin haben. Sie tun nämlich nach wie vor viel Schlechtes. Hinsichtlich eventueller Wirkungen kann ich fast nur glauben und hoffen. Aber schon in der Reimbibel steht geschrieben: „Glauben und hoffen machen besoffen.“ Einige Leser dürften deine Reime als respektlos empfinden. Wie reagierst du darauf? Es gab zunächst etliche zustimmende und zwei kritische Reaktionen bei Amazon. Auf eine nette 3-Sterne-Kritik in Versform habe ich freundlich in Versen geantwortet. Die 1-Sterne-Kritik habe ich zurückgewiesen. Beide Repliken werden nicht mehr von Amazon angezeigt. Welche Reaktionen gab es noch auf die Reimbibel? Herr Dunklau, der an der theologischen Fakultät der Universität Hamburg tätig ist, hat mir vorgeworfen, dass ich das Etikett „Reimbibel“ verwende. Ich kann seinen Artikel aber als eine ansonsten gute Übersicht zu Reimbibeln im Mittelalter empfehlen. Die Kirchen haben bisher gar nicht reagiert. Inwieweit haben historische Ereignisse und andere Arbeiten wie Deschners „Kriminalgeschichte des Christentums“ deine Arbeit beeinflusst? Großen Einfluss hat gehabt, was ich über die Rolle der Kirchen im „Dritten Reich“ erst als Rentner und wegen meiner Beschäftigung mit dem Christentum erfahren habe.  Insgesamt hat sich die so lange, so fürchterliche und so vielgestaltige Kriminalgeschichte des Christentums stark motivierend auf meine relativ umfangreichen antiklerikalen Aktivitäten ausgewirkt.  In Band 3 seiner berüchtigten „Kriminalgeschichte des Christentums“ widmet sich Kirchenkritiker Deschner unter anderem dem christlichen Fälschungswesen, dem Wunder- und Reliquienschwindel und der Wallfahrtswirtschaft Der Ukraine-Krieg hat noch einmal besonders deutlich gezeigt, welch katastrophale Folgen es haben kann, wenn Bürger ihr Heil in der Kirche suchen und sich nicht rechtzeitig gegen eine unheilige Allianz von Thron und Altar wehren. Zur bis heute stattfindenden Kriminalgeschichte des Christentums habe ich hier einen Auszug erstellt. Neben Büchern von Buggle, Deschner und vielen anderen kirchenkritischen Autoren habe ich auch viele prochristliche Werke zur Kenntnis genommen. Das Gesamtresultat ist eine hochgradige Verärgerung über das immer noch sehr einflussreiche und staatlich privilegierte Christentum sowie das geringe Problembewusstsein auf Seiten der Ungläubigen. Wie hängen Staat und Kirche finanziell zusammen? Klicke auf eines der Bücher für mehr Infos. Hast du Pläne, weitere bibelsatirische Bücher in Reimform zu veröffentlichen? Gibt es noch andere religiöse Texte, die du auf ähnliche Weise bearbeiten möchtest? Ich hatte zunächst auch auf das Buch Daniel verzichtet, da es theologisch nicht sehr ergiebig ist. Das scheint mir auch auf die Bücher der Makkabäer und Jesus Sirach zuzutreffen. Zum Koran möchte ich schon allein aus gesundheitlichen Gründen keine Reime und Verse verfassen.  Wie siehst du die Rolle von religiöser Satire und Kritik in einer zunehmend säkularen Welt? Ich sehe darin eine gute Ergänzung zu vollständig sachlich gehaltener Kritik. Die Bereitschaft, sich mit dem Christentum kritisch zu beschäftigen, ist ja ziemlich gering.  Die Reimbibel bietet ein Infotainment, das man auch häppchenweise genießen kann. Das könnte vor allem der „Generation Smartphone“ entgegenkommen. Neben der Reimbibel hast du auch eine Internetseite mit bibel- und kirchenkritischen Texten. Wie ergänzen diese Inhalte dein Buch, und welche weiteren Projekte planst du für die Zukunft? Auf meiner Reimbibel-Homepage gibt es  - Artikel, auf die ich im Buch verweise,  - weitere Artikel, auf die nicht im Buch verwiesen wird, - Texte, die so auch im Buch stehen,  - Texte, die ausführlicher als im Buch abgefasst sind,  - Bilder und  - von mir vorgetragene Reimbibel-Gedichte zu den Büchern Mose. Wenn es nicht zu teuer wird, könnte ich vielleicht noch alle Reimbibel-Gedichte oder einen größeren Teil davon als Hörbuch rausbringen. Vielleicht auch Teile des Anhangs. Oder, wenn mir jemand hilft, einen Podcast erstellen. Die „Reimbibel“ kannst du in vier Ausgaben erwerben: Als Reimbibel, Reimbibel Altes Testament, Reimbibel Neues Testament und Best-of-Kurzfassung. Vielen Dank, Wolfgang. Wir wünschen dir alles Gute für deine weiteren Projekte!  Danke schön und bis bald! Read the full article
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jennysweltstuff · 7 months ago
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Hey, dieser Auftritt liegt zwar schon relativ lange zurück aber ich finde es passt gut zum Anfang meines Blogs hier.
Ich bin Jenny Schmid, eine neue und daher noch sehr unbekannte Autorin. Letztes Jahr habe ich mein 1. Buch veröffentlicht, welches ihr hier über diesen Link findet. Es ist ein Psychothriller und nichts für schwache Nerven aber bisher habe ich eigentlich fast nur positive Rückmeldung dazu bekommen, was mich enorm freut. Ich schreibe außerdem noch Gedichte, Poetry Slams (siehe Bild), Geschichten, FFs und komponiere Lieder. Ich bin nämlich auch ein sehr musikalischer Mensch, bisher spiele ich folgende Instrumente: Gitarre, Harfe, Ukulele, Cajon und Keyboard. Ich bringe mir fast alles selbst und über YouTube bei und singe auch in einem Chor in Mezzo Sopran Lage. Außerdem male ich auch mit Acrylfarben vor allem mit der Spachteltechnik, da werden bestimmt auch Fotos von meinen liebsten oder neusten Bildern kommen. Seid gespannt. :)
Wenn ich mich mit 3 guten und 3 schlechten Eigenschaften beschreiben müsste, wäre es so: 3 positive: einfühlsam, ehrlich, loyal 3 negative: stur, neidisch, leicht reizbar
So, ich glaube, nun habt ihr einen ersten Eindruck von mir und ihr werdet hier viel von mir erfahren. Über meine Person, wie auch Interessen, Sprüche die ich gerne habe oder auch Bilder oder Bibelverse die mir Mut machen. Ich bin nämlich Baptistin und gläubig. Religiös eher weniger. Oder einfach ein paar Gedankengänge von mir, die vielleicht nicht immer so gut zu verstehen sind. Das liegt oft an meinen psychischen Erkrankungen, davon habe ich nämlich 5 Diagnostizierte. Aber ich bin mehr als die, deshalb kommen die auch erst hier zur Erwähnung.
Nun gut, ich wünsche euch eine gute Nacht und freue mich schon, wenn die Community wächst. :) Bis morgen!
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ambrosethepoet · 10 months ago
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« DIE HANDSCHUH-EHE »
Übers Telefonieren
"Mein einziger Trost während unserer langen räumlichen Trennung waren die täglichen Gespräche am Telefon. In dieser kurzen Spanne war es uns möglich, den Schmerz über die ständige Abwesenheit des anderen zu lindern, indem wir die Mauern des Raumes durchbrachen und uns der Illusion hingaben: Jetzt sind wir zusammen, jetzt ist die widrige riesenhafte Entfernung überwunden und jetzt kann die Sprache der Liebe erklingen. Alle zärtlichen Empfindungen und jedes tiefe Herzgefühl, das zuvor nur auf Papier zu bannen und übersenden war, konnte jetzt ausgesprochen und erwidert werden, unmittelbar und von der Magie des Augenblicks, der Musik der Worte und den Akzenten der Stimme getragen. Plötzlich ist kein Thema mehr ausgeschlossen. Mit einem Mal werden die trivialsten Dinge des Alltags zu etwas Erwähnenswertem. Und selbst jene Gegenstände, die man in einem Brief nur missverstehen könnte und die man bislang stets zaghaft umschifft hatte, bekommen jetzt Gelegenheit, ausgebreitet zu werden. Denn das Schöne des telefonischen Kontaktes ist, dass die Art, wie Liebeserklärungen, Sehnsüchte, Zweifel, Verstimmungen oder Glücksgefühle geäußert werden, wie das alles geschieht: kühl oder hitzig, säuselnd oder schmollend, knapp oder feierlich, lobend oder vorwurfsvoll, all das, ist jetzt hörbar, spürbar und erlebbar! Die größte Neuheit bei dieser Form des Austausches war aber zweifellos, dass ich endlich ihrer Stimme lauschen durfte. Für die Beschreibung eines schönen, angenehmen Organs finden wir in der klassischen Literatur nur selten ein Vorbild. Darf ich sagen, dass bei mir trotz all den innig und liebevoll gestalteten Briefen von ihrer Hand, trotz den reizenden Fotografien und Gemälden von ihr, mit denen ich mich umgab, und trotz der vielen kleinen und großen Beigaben und Geschenke, die sie mir verehrte, erst da der berühmte Funke übersprang, als ich ihre Stimme vernahm? Eine Geschichte wird erst dann das ureigenste, unverfälschteste Werk seines Schöpfers, wenn er es seinem Publikum mündlich vorträgt und erfahrbar macht. In dem Moment, als wir zu telefonieren anfingen, entstand unser persönlicher, bis heute fortdauernder Liebesroman. Jedes Maß einer schriftlich niedergelegten Erzählung würde er sprengen. Und doch ist er zu meinem schönsten Buch, mit den schönsten Kapiteln meines Lebens geworden. Ohne ihre Stimme aber, ohne dies unvergleichliche Timbre, wären unsere Telefonate nur halbherziges, angedeutetes Raunen. Es wäre nicht dies unwiderstehliche Gedicht, dem ich nicht müde werde, zu lauschen. Unser Dialog ist wie ein lyrischer Refrain, der in der Wiederholung unserer Gefühle füreinander einen ewig neuen Reiz und Genuss bietet, und deshalb nie zur Routine verkommt. Ich sagte schon, dass wir im literarischen Betrieb ungewöhnlich wenig von Stimmen zu lesen bekommen haben. Auch ich kann für ihr Organ nur den Begriff der Silberstimme wieder aufgreifen, den auch der heutige Dichter noch nicht gänzlich verachtet. Silber. Das ist rein, das ist klar, blank und unprätentiös. Das kann mädchenhaft klingeln und gleichzeitig überströmen wie eine Kaskade. Das hat, trotz der technischen Mängel eines Fernsprechapparates, etwas edel und vornehm Gedämpftes an sich. Ihre Stimme wird immer geschmeidig wie Honig sein, ohne dabei süßlich zu klingen. Sie wird immer vom Unterton der Schwermut schwanger sein. Und bei allem Wohlklang doch stets verraten, dass sie das Reden nicht gewöhnt ist."
©️ Ambrose the Poet
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togeft · 1 year ago
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Hassliebe oder so!
19.02.2023 Ich hab so eine Hass-Liebe, was meine Texte angeht, wohlmöglich auch was mich angeht. Ich mag meine Gedankengänge, so wie ich denke und doch hasse ich es, wenn ich es lese. Die Art und Weise kotz mich so oft einfach an. Es ist, oft hab ich das Gefühl, dass das einfach Fake ist und doch, bin ich das?  Das waren/sind meine Gedanken, meine Gefühle... Ich denke, dass das oft Formulierungen sind, die mich stören. Ein "Das hättest du so oder so schreiben sollen." oder "Viel zu unpräzise, versteht doch keiner.".  Anstrengend. Ätzend. Dabei bin ich oft so bedacht mit meinen Worten. Akribisch genaue Wortwahl.  Worte können weh tun. Oft liege ich nachts da und denke über die Worte nach. Faszinierend und erschreckend, wie lange sowas im Kopf und im Herzen bleiben kann. Ich mag Worte und hasse sie zugleich. Hass ist so ein starkes Wort. Eigentlich hasse ich nicht. Ich mag vieles einfach nicht. Es sagt mir nicht zu. Ich sage mir oft nicht zu. Und obwohl ich meine Texte oft sehr..iohaefoiaefgh finde, mag ich meine Gedichte umso mehr. Sie kommen tief aus meinem Herzen, ich fühl mich den Worten viel verbundener, viel näher.  Texte sind oft so schwer? Zwar oft auch aus den tiefen meines Herzens und mir dennoch nicht so nah. Gedichte haben etwas Magisches an sich.  Viele meiner Gedichte reimen sich, das mag ich. Sie treffen irgendwie oft ins schwarze. Sie passen einfach. Vielleicht, weil ich die Gedichte einfach drauf los schreibe. Bei Texten denke ich oft (zu) viel drüber nach. Ich lösche, ich überarbeite, ich denke nochmal drüber nach. Außerdem fällt es mir oft sehr schwer mich so auszudrücken, wie ich es möchte, oft fliegen die Wörter einfach wie ein Buchstabensalat an mir vorbei.
Über Gedichte drück ich mich am besten aus, find ich! Gedichte ermöglichen mir, mich näher kennenzulernen. Gedichte sind mein Weg, um mich selbst zu finden. Und  mit Gedichten teile ich anderen gerne mit, wie ich mich für sie fühle. Seit 2020 schreibe ich regelmäßig (mal mehr, mal weniger) Gedichte. Tiefphasen, Hochphasen, Menschen, Begegnungen, alles was mich auf irgendeine Art und Weise inspiriert hat, hab ich versucht in Worte zu fassen. ________________________________________ Gedicht vom 10.08.2021
es ist so viel, es hört nicht auf. es geht immer weiter und nimmt seinen lauf. es dreht sich immer weiter und wird nicht leichter. es ist so viel, es frisst mich auf. es geht immer weiter, doch ich komm nicht drauf. - togeft
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